Universität Bonn

Agrar- Ernährungs- und Ingenieurwissenschaftliche Fakultät

17. Oktober 2024

Satellitenmessungen der Wasserspeicherung zeigen inkorrekte Muster in den CMIP6 Klimasimulationen auf Satellitenmessungen der Wasserspeicherung zeigen inkorrekte Muster in den CMIP6 Klimasimulationen auf

Feuchter und trockener werdende Regionen betroffen

In Jensen et al. (2024) evaluiert ein Team von Wissenschaftler, zu dem auch Helena Gerdener und Jürgen Kusche vom IGG gehören, Trends in der terrestrischen Wasserspeicherung über den Zeitraum 1950–2100 in den CMIP6 Klimamodellsimulationen. Diese Trends werden gegen den globalen Reanalysedatensatz GLWS2.0 verglichen, der am IGG durch Assimilierung von GRACE und GRACE-FO Satellitenmessungen in ein hydrologisches Modell entwickelt wurde. Die Ergebnisse wurden nun im Journal npj climate and atmospheric sciences veröffentlicht.

Trocknende (rot) und feuchter (blau) werdende Regionen
Trocknende (rot) und feuchter (blau) werdende Regionen - mit ausgeprägtem Konsens über 17 CMIP6 Modellsimulationen hinweg; dunkle Farben indizieren Übereinstimmung mit den GRACE bzw. GRACE-FO Messungen, helle Farben bedeuten, dass Simulation und Messung im Vorzeichen nicht übereinstimmen. © Laura Jensen et al.
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Um die unterschiedlichen Zeitskalen von Modellsimulation und Satellitendatenverfügbarkeit zu berücksichtigen, wurden Regionen identifiziert, in denen der Effekt mehrjähriger und dekadischer Variabilität eher klein ist, und wo beobachtete Trends als repräsentativ für längere Zeiträume gelten können.

Die CMIP6 Modellsimulationen wurden für den 6. IPCC Report 2021 entwickelt. In der neuen Studie konnten signifikante Offsets in den simulierten „drying“ und „wetting“ Trends nachgewiesen werden. So wurde im Amazonasgebiet, wo viele CMIP6-Simulationen übereinstimmend Muster von trockner werdenden Regionen fanden, eher eine Tendenz zum feuchter werden (zunehmende Wasserspeicherung in Böden und Grundwasser) beobachtet. Dagegen fand sich beispielsweise im Mittelmeerraum wie auch in Teilen Zentralafrikas eine gute Übereinstimmung von Simulationen und Beobachtungen der Veränderung der Wasserspeicherung. Insgesamt kann aber geschlossen werden, dass auch ein Konsens über viele verschiedene Modellsimulationen nicht zwingend ein realistisches Ergebnis bedeutet muss. Die Studie unterstreicht damit auch die Notwendigkeit, die Veränderung der Wasserspeicherung weltweit auch in Zukunft mit Satellitenverfahren zu messen.

  


 

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